Auf dieser Seite finden Sie umfassende Informationen über die verschiedenen Methoden, mit denen ein sich entwickelnder Embryo oder Fötus "abgetrieben" wird - einschließlich Saugkürettage (Vakuumaspiration), chemische Abtreibung (Abtreibungspille), Kürettage sowie der Fetozid.
Die Absaugmethode ist die am häufigsten durchgeführte Abtreibungsmethode in Deutschland. Bei der Methode wird zu Beginn die Öffnung des Muttermundesmit speziellen Metallstiften gedehnt. Danach führt der Arztein Saugrohr, dessen Saugkraft 10-30 Mal so stark ist wie bei einem Staubsauger, in die Gebärmutter ein.
Mit dem Röhrchen wird das Fruchtwasser, die Plazenta, das ungeborene Kind, sowie die Schleimhaut der Gebärmutter abgesaugt, wobei der Körper des ungeborenen Kindes in Stücke gerissen wird. Anschließend überprüft der Arzt per Ultraschall, ob Stücke des Embryos in der Gebärmutter zurückgeblieben sind. Damit keine Entzündung entstehen kann, werden diese gegebenenfalls durch eine weitere Absaugung oder mit einer Curette entfernt.
Bei der Abtreibungspille handelt es sich um eine medikamentöse Abtreibungsmethode. Die Abtreibungspille darf bis zum 63. Tag nach Beginn der letzten Regelblutung eingenommen werden. Durch die Pille wird die Wirkung des schwangerschaftserhaltenden Hormons Progesteron blockiert. Dies hat zur Folge, dass die Versorgung des ungeborenen Kindes unterbrochen wird, was bedeutet, dass kein Sauerstoff und keine Nährstoffe mehr zugeführt werden.
Nach 36 bis 48 Stunden stirbt dann das Kind. Etwa zwei Tage später nimmt die Mutter eine weitere Tablette (Misoprostol) ein. Durch diese Tablette werden Wehen eingeleitet, sodass das ungeborene Kind und die Plazenta ausgestoßen werden. Häufig kommt es dabei zu sehr starken Blutungen.
Bei der Ausschabung wird der Muttermund mit speziellen Stiften gedehnt. Anschließend führt der Arzt die Curette (ein löffelartiges Instrument aus Metall) durch die Scheide in die Gebärmutter ein, womit er die Gebärmutterwand abschabt. Dabei wird der Körperdes ungeborenen Kindes in Stücke gerissen und heraus transportiert.
Die Ausschabung wird heute nicht mehr so häufig als alleinige Abtreibungsmethode angewandt, da die Verletzungsgefahr für die Mutter größer ist, als bei anderen Methoden.
Der Fetozid ist eine Spätabtreibungsmethode. Die Methode wird zu einem Zeitpunkt angewandt, wenn das Kind außerhalb des Mutterleibes schon lebensfähig wäre. Bei dieser Methode durchsticht der Arzt die Bauchdecke der Frau mit einer langen Nadel, um in die Bauchhöhle zu gelangen.
Mithilfe von Ultraschallsicht sucht er dann das etwa kirschkerngroße Herz des Kindes. Wenn er es gefunden hat, sticht er mit der langen Nadel zu und spritzt eine Kaliumchlorid-Lösung hinein. Die Lösung bewirkt einen sofortigen Herzstillstand des ungeborenen Kindes. Anschließend wird das getötete Kind regulär entbunden.
Die Absaugmethode (Saugkürettage/Vakuumaspiration) ist die am häufigsten durchgeführte Abtreibungsmethode in Deutschland. Bei dieser Methode wird der Muttermund gedehnt und ein Saugrohr in die Gebärmutter eingeführt, um den Embryo abzusaugen.
Die Abtreibungspille (Mifegyne®) darf bis zum 63. Tag nach Beginn der letzten Regelblutung eingenommen werden, was etwa bis zur 9. Schwangerschaftswoche entspricht.
Die Abtreibungspille (Mifegyne®) blockiert die Wirkung des schwangerschaftserhaltenden Hormons Progesteron, wodurch die Versorgung des Embryos mit Sauerstoff und Nährstoffen unterbrochen wird. Nach 36-48 Stunden nimmt die Frau eine zweite Tablette (Misoprostol) ein, die Wehen auslöst und zur Ausstoßung des Embryos führt.
Bei der Saugkürettage wird ein Saugrohr verwendet, um den Embryo und Gebärmutterinhalt abzusaugen. Bei der Ausschabung (Kürettage) wird hingegen ein löffelartiges Metallinstrument (Curette) verwendet, um die Gebärmutterwand abzuschaben. Die Ausschabung wird heute seltener angewendet, da die Verletzungsgefahr für die Frau größer ist als bei der Saugkürettage.
Der Fetozid ist eine Spätabtreibungsmethode, die zu einem Zeitpunkt angewandt wird, wenn der Fötus außerhalb des Mutterleibes bereits lebensfähig wäre. Diese Methode wird in Deutschland nur in medizinisch begründeten Ausnahmefällen durchgeführt, wenn schwerwiegende Gründe vorliegen.
Jede Abtreibungsmethode birgt Risiken. Mögliche Komplikationen sind Blutungen, Infektionen, unvollständige Abtreibung (Gewebereste), Verletzungen der Gebärmutter und psychische Belastungen. Das Risiko variiert je nach angewandter Methode und individuellen Faktoren.
Ja, in Deutschland ist eine Beratung in einer anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle vor einer Abtreibung gesetzlich vorgeschrieben. Nach der Beratung erhält die Frau einen Beratungsschein, der für eine straffreie Abtreibung innerhalb der ersten 12 Schwangerschaftswochen notwendig ist.
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Mehr erfahrenInformationen zu den gesetzlichen Regelungen für Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland.
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